gedanken


Mein liebsten, allerliebsten und allerallerliebsten … die scheisserei hat mich! Voll und ganz im griff. Da ich mich jetzt also immer in der naehe vom klohaeuschen aufhalten muß, nutze ich die zeit zwischen den scheissphasen und schreib ein wenig von den vergangenen tagen.

 

Ich hocke am tisch draußen, schaue auf den neubepflanzten medizingarten und sehe den wellen beim schaeumen und platschen zu! Die sonne bruzelt ein wenig vor sich hin und wird staendig von schaurigen regenschauern unterbrochen. Sehr wunderlich fuer diese jahreszeit, in der wir jetzt alle platt und nach wasser laechzend vor hitze zerfließen sollten.nix da mit regen … aber der klimawandel holt uns alle ein.auch hier im paradies. Deswegen is ja och die bildung nich ganz ohne, die wir hier irgendwie gewaehrleisten wollen. karen plagt sich seit laengeren mit dem bildungsministerium rum,weil wir workshops an den schulen geben wollen. Die sind nur zu daemlich eine unterschrift zu geben,ohne die wir nicht mal einen kleinen finger kruemmen koennen. Also warten wir weiter auf die paragrafenkacker und bereiten (hoffentlich) bewußtseinserweiternde kurse vor … die halten wir dann in der grundschule und der oberstufe ab. soweitder plan … aber plaene werden ja hier gemacht um verschoeben zu werden.

Deswegen haben clara und icke unser schicksal selbst in die hand genommen. Taramtamtam! Und es laeuft ziemlich gut, von Donnerstag bis Sonntag haben wir „unterricht“ in der casa mano amiga, also dem gemeindehaus. Die kleinen biester stehen immer schon um neun auf der matte, sprich vor meiner zimmertuer und fragen wanns denn endlich losgeht. Um zehn sage ich dann jedesmal. Ein bißchen entnervt, aber auch stolz wie bolle…wir haben einen armbaendchenknuepfkurs (also macrame) eingelegt. Da liegen die bunten baender und muscheln nur so durch die luft.

 

Nach ner kurzen pause …

 

Ansonsten laeuft alles weiter, mit kleinen umwegen schnurstraksgeradeaus.  Unglaublicherweise funktioniert der theaterkurs. Viele von den mitgliedern muß man zwar noch an der hand vorm fernsehr wegziehen, damit sie kommen, aber alles in allem laeuft es ganz gut. Auch wenn clara und ich hin und wieder einem nervenzusammenbruch nahe sind. Man hat nicht das gefuehl mit erwachsenen menschen zusammenzuarbeiten, sonder eher mit einer gruppe pupertierender aeffchen … aber wir haben einsehen muessen das der spass am zusammensein vorrang hat, vor ernsthafter arbeit am theater. Vor allem weil wir uns so einen dicken brocken,wie das theater der unterdrueckten vorgenommen haben … also fangen wir langsam an, mit vielen spielen,mit viel koeperarbeit, und versuchen versteifte machomacker  und kichernde pueppchen  zur ruhe zu bringen. Die muehe lohnt sich. Das beweisen uns immer wieder kleine feine und wunderschoene zwischenfaelle.wenn einer der mitgleder extra nicht saeuft (obwohl er das JEDES wochenende bis zum exzess tut), weil wir gemeinsam beschlossen haben, daß wir keine picados (besoffenen) zulassen… wenn ploetzlich voellig konzentriert gearbeitet wird, und kleine hinreißende szenen entstehen, wenn die ganze gruppe in gelaecher ausbricht und die augen anfangen zu strahlen. Dat klappt. Ich merke wie es mir spass macht, menschen zu voellig ulkigen dingen zu bewegen,sie aus sich heraustreten zusehen und dabei zu helfen sich selbst nicht mehr so bierernst zu nehmen.

Letze woche sind clarita und ich losgeduest. Nach masaya um dem ursprungsplan zu folgen, das packet von papa abzuholen,in dem meine geldkarte schlummert und meine kontaktlinsen leider auch. Aber wies immer so is, das packet ist nicht da. Dafuer haben wir werner und marta im buero beusucht, das centro creativo und mein ehemaliges esperanzaprojekt. Es ist so irre, wenn man nach monaten wieder zurueckkommt und dir kommen die selben kinder entgegengelaufen, deinen namen rufend,dich umarmend … wow! Ach uebrigens elsa, falls du das liest, du bist noch in ihren herzen!!! Die strassenjungs haben sich extrem entwickelt,vier von ihnen gehen jetzt in eine normale oeffentliche schule … doppelwow.

Wir haben nur eine nacht –trotz aller wiedersehensfreude – in masaya verbracht weil wa in granada liebe alte und neue freunde getroffen habe. Carlitos hat uns in sein neues heim eingeladen, ein wunderschoenes haus, in jeder ecke ein interessanter mensch,

erinnerungen vom reisen, vertrautheit, gemeinsam kochen, tanzen, saufen … zu allem glueck kommt noch das festival de la poesia  (man nele alter, davon wollte ich dir unbedingt noch am telefon erzaehlen, aber wir sind irgendwie nicht dazu gekommen)  dazu. Yippie!  Auf jeden fall gabs lesungen, nen carneval, poeten aus aller welt, meschenmengen, musik … das beste von allem: ich habe meine helden sehen und hoeren duerfen. Gioconda belli, ernesto cardenal und carlos mejia godoy … haette fast ein bißchen rumgeheult … das war ziemlich ergreifend.die wesen der revolution, mit einer ausstrahlung die dich umblaest! Am donnerstag sind wir zurueckgetrampt und  durften von der daemlichkeitder hiesigen bullerei kosten (nicht das erste mal,wurden ja quasi schon verhaftet – der spass hat jedenfalss auf der polizeistation geendet). In rivas haben wir noch fein fruechte fuer tobis abschiedsfeier gekauft,die dann am abend beim ihm zu hause stattgefunden hat. Mit arroz a la valenciana und fruchtsalad, den beiden tomasen aus masaya und ein kleines bißchen tanzen.

Ach ja … apropo frucht. In masaya sind wir um 4.30  in der frueh zum mercado getorkelt und haben uns daß treiben in der morgendaemmerung angeschaut. Uns einen haufen fruechte besorgt und uns ueber die vielfalt gefreut- diegibts hier naemlich leider nich. Kein wunder bei diesem ulkigen wetter!

 

Am Freitag sind dann drei freunde aus granada zu uns auf die insel gekommen und wir haben zu ihrem anlass und weils eh mal wieder zeit war  ne fette party veranstaltet. Irgendwie sind wir drauf gekommen sie zu ehren von chiaras 15ten geburtstag zu benennen, obwohl die frau doch schon 27 oder so ist. Naja. War eine der verruecktesten naechte hier und es lag ein laecheln in der luft! Es war mal wieder so eine mischung von ganz besonderen menschen mit schokikuchen kruemmeln im mundwinkel.

 

Wir haben jetzt beschlossen jeden Montag einen teamtag einzulegen – dem spirit der gruppe wegen und der weiterentwicklung des projektes. Das heißt wir machen ausfluege – also icke, clara und projektmutti karen. Diesen Montag fiels flach, wegen dem gekacke … aber den teamtag haben wir trotzdem eingelegt. Is nur wirklich wirklich schwierig hier, bei karen zu hause, denn staendig kommt und geht und kommt und geht jemand, will irgendwas, dreht musike auf … macht die glotze an, is besoffen und geht zu boden, probleme ueber probleme. Wie wichtig und gesund ist doch ein wenig privatsphaere … das lernt man zu schaetzen. Auch wenn man krank ist. Man hat keinen rueckzugsort, quasi auf dem praesentierteller – aber dafuer schmorrt man nicht so sehr in seinem eigenem saft, nimmt sich nicht so ernst und wird abgelenkt …

Hat schon alles seine 2 seiten!

 

Asonsten schick ich mal ein paar foddos, sonst schreib ich mich noch duemm und dusselig … aha aha. Das wichtigste… haetts fast wieder vergessen, also aufgepaßt und mitgeschrieben!

Ich komme wieder!

… naemlich am 28ten april … das heißt aermel hochkrempeln  und mir ne fette party schmeißen J ho ho… dann ist bald der erste mai. Gruselig. Das soll lieber ausfallen dieses jahr. Ich bin ein bißchen platt,wenn ums zurueckgehen geht. Einerseit isset schoen. klar. Andererseit genießt und schaetzt man seine zeit auf ganz andere weise, wenn man weiß es ist abld vorbei und sieht alles wundervolle, doppelt wundervoll … tja. So is dat eben … das leben.

Aber schoen schoen … meine liebschten wiederzusehen. Alter! Da wird ich gleich ein wenig aufgeregt!!! Oh. Mein magen grummelt. Ich muß ma kurz werg!

 

Also denn leute. Jetzt wisstas … macht euch fertig und sagts weiter! Ich knutsch euch,ihr lieben – con muchisimo carino marthitapopita

 

halloooohooo!

weihnachten und so. ihr wisst ja … lirum larum, ich kuesse euch alle hinten und vorne und hoffe ihr habt mal ne kleine pause gemacht! ne weihnachtspause eben, gerusam und besinnlich und froehlich und familiaer und mit allem drum und dran  und drunter und drueber!

die zeilen unten sind schon gefuehlte jahre alt, aber es ist nie zu spaet, es ist immer genau richtig … oder der strom faellt zu oft aus und der schluessel zur casa comunal ist mal wieder weg. es gibt 1000 gruende warum oder besser gesagt warum nicht! aber ich stell sie jetzt doch mal ins netz also die zeilen, ergoetzt euch dran!

es ist viel zu viel passiert seit dem und immer noch warten fotos darauf hoch geladen zu werden, aber bei den wucherpreisen hier im netzcafe ueberleg ichs mir doch anders und verschieb alles auf irgendwann anders.

noch bin ich in balgue, so wie die ganze weihnachtszeit, und morgen fluechten ich und maxim an die atlantikkueste. warum und wieso gibts ein anderes mal.

in liebe marthita

Sandinisten hin und her und wieder zurueck und ganz viel  hin und her und schokoladenkuchen spaeter sitze ich um mich ein weniglich abzulenken, denn gerade ensteht etwas noch nie gesehenes… ziemlich grosses!

Jetzt wird gemalt und den pinsel geschwungen bis sich die balken biegen und die schwarten krachen.

Wir haben angefangen die neue casa communal zu beschmieren. Ich und maxim gegen eine zweistoeckige fasade … eine oder zwei wochen farbklecksen und in baldigster naehe ist es fertig. Jippiedapadu! Mit den kleinsten dorfbewohnern haben wir auch ein wenig an die besagte wand geschmiert, es aber nacher feinsaeuberlich wieder uebermalt … merkt ja keener …

Dem aufmerksamen leser wird es nicht entgangen sein – der maxim is da! Trallalitrallala. Wie lange weiss nur die zeit allein. Er bewohnt jetzt das hostel 50 meter von uns entfernt und alles is palletipopetti.

Schwupdiwupp hat karen nen dritten freiwilligen und so fuegt sich eins zum anderen und alles zusammen. Der cususa (sagen wir mal obstler, fuer die dies nich besser wissen) und das bier fliessen in rauen mengen und die naechte werden laenger. Die wahlen sind jetzt doch mal langsam ausgezaelt und versiegelt und die sandinisten haben hier gewohnen. Das heist feten bis zumumfallen. Die schulkinderlein haben sich auch in die ferien verabschiedet und das heist noch mehr feten. Memo mein liebster nachbarsquasibruder hat das jahr mit ach und krach geschafft und das gibt … naja … eben noch mehr grund zum feiern. Deswegen fahren wir naechste woche allesamt nach san juan del sur ans meer, nach Managua und esteli. Dabei gehen wir gleich alle zutaten fuer die neuen solartrockner besorgen denn ganz baldigst werden die heilgaerten aufgemoebelt, mit zaeunen und pflaenzchen und allemdrum und dran und drunter und drueber…

Der reis und die platanos sind so gut wie geerntet und jetzt kommt erst mal die allgemeine ferien und weihnachtsletargie… tjahaaa und deswegen  haben wir uns ein feines  ferienprogram ausgedacht, was wir in dem neu angepinselten gemeindehaus veranstalten …

Da finden schon englischkurse statt und es wird fleissig gehaemmert und gewerkelt.am sonntach ist einweihung und dann kanns losgehen … !

Boehhhh! Weihnachten ne?! is ja bald.die zeit verfliegt. Wir bleiben alle fein hier und feiern in alter gewohnheit feuchtfroehliche weihnachten in der prallen sonne. karen und unsere nachbarin chepita machen immer ne kleine fressbude auf um das dorffolk zu verkoestigen. Dass heist also braten und fritieren und schnaps bis nix mehr geht …

Dann is ja auch schon januar und da wollt ich eigendlich nen monat nach Guatemala verschwinden …soweit der plan!

Wer weiss was wirklich passiert.

Schlechte nachrichten.meine festplatte wurde geklaut! Das leben geht trotzdem weiter.  Wenn auch miteinem traenenden auge … aber was solls denn?

Dafuer hat die nicihundefrau NEUN kleine scheisserchen zur welt gebracht und ich war die hebamme- denn karen war grad noch in Managua unterwegs. Wir und unser kleiner zoo …katzenbabys, hundebabys…schweine und kuecken … wo soll das alle noch hinfuehren?

Ich verliehr immer mehr den ueberblick ueber raum und zeit. Is aber auch egal,denn mir gehts gut. Endlich. Ich hab zu tun wuehl weiterhin mit meinen haenden im dreck und bring kleine zwerge zum lichen. Die gitarre singt und ich und maxim mit ihr, das tanzbein wird geschwungen und das ecklige wetter verabschiedet sich langsam …

Es gibt ne neue webseit von der karen und ihrem project. Hat der tobi gebastelt und ich hab ein paar texte beigestuert … hm… wie war das noch mal?

http://interkulturelles-lernen-ometepe.tk

http://www.lernen-auf-ometepe.de.vu

kuckt ma rin da … vielleicht schafft das ja doch einen kleinen winzigen zugang zu meiner welt…

sohooooo …ihr allerhuebschesten. Ich mach mich ma wieder uf zum malen. Den bald is die sonne in ihrer glut hinterm vulkan verschwunden und dann muessen wir pizza essen gehen um zwei freiwillige honigkuchen von ner permaculturarm zu verabschieden … und danach wird noch getanzt … jede ausreden is gut genug um mit den baeckchen zu wackeln …

in liebe und zufriedenheit  …

balgue scheint ausgestorben. die sonne braet alles was sich auf der strasse befindet. dort befindet sich allerdings nicht so viel … eigendlich muesste ich so viel berichten, schreiben, erzaehlen … aber bevor mein liebster vater in ohmacht faellt, weil – man weiss ja nie – doch die eine oder andere nicaraguanische nachricht ihren weg bis ins traute heim gefunden hat, berichte ich lieber das folgende …

gestern am 09.novenber fanden die wahlen statt. kommunalwahlen … in vorhinein wahlkampangen. da wurde alles as dem zauberhut gezogen, was jeweilige partei nur mit der fingerspitze erreichen konnte.
die spitzendemagogen: plc und fsln. da wird verfaelscht und manipuliert, dass einem die haare zu berge stehen koennten.
das heisst also im klartext die alte revolutionaere frente, die nun nicht mehr ganz so revolutionaer dieses land verwaltet gegen die liberalen. BAMM!
was heisst das jetzt fuer den armen deppen, der auf grund der inflation sein reis und seine bohnen nicht mehr bezahlen kann. der bis in die achziger jahre buergerkrieg lebte. der enttaeuscht von falschen versprechungen und korrupten parteibonzen seine letzten kraefte zusammenstaubt und  sich fuer das kleine ueberl entscheidet … und hoppla, da kommt ja auch noch die miserable weltwirtschaft. die menschen sind am boden. verzweifelt. die wahlen stehen an … die hoffnung waechst. die veraenderung muss kommen.  ansonsten … ?

und was passiert jetzt. die lage ist verdammt gespannt. gestern wahlen. dann faellt mal wieder das licht aus. wie jeden tag in den letzten zwei monaten. karen waere morgen fast nach managua gefahren um mit den medien zu sprechen, unterschriften einzureichen – alles zu tuen, damit irgendwie wieder strom fliesst. aber das nur am rande. also haben wir gestern nicht viel von den wahlergebnissen mitbekommen koennen. stattdessen sassen wir bei kerzenlicht und limonade auf der terasse und haben unserem nachbarsjungen von gleichberechtigung und liebe erzaehlt …
dann heut morgen die ersten feuerwerksaknaller. wer hat denn nu gewonnen. das licht kommt gegen mittag … man kanns nich glauben, fernsehr an … bilder aus managua, aus leon … strassenkaempfe. eduardo und ortega erklaeren sich beide zu wahlsiegern … ups. die ersten toten in managua. menschen die steine werfen, menschen mit knuepeln, die busse traktieren. vor knapp ner stunde werden die vorlaeufigen ergebnisse verkuendet, aber es fehlen noch die letzten prozente, der ausgang ist nicht sicher. sicher ist nur es ist verdammt kanpp, zwischen fsln und plc. und das ist gefaehrlich. masaya die hochburg der sandinisten schlechthin – plc gewinnt … und wir hier auf der isla stecken momentan noch im gleichstand. die situation ist zum zerreissen. schon im vorhinein gab es oft gewalttaetige ausseinandersetztungen. die menschen scheinen nicht mehr zu koennen. die oekonomischen und politischen abgruende machen die menschen muerbe. egal wer gewinnen wird, die oposition wird sich betrogen fuehlen. mit recht … wenn beide parteien sich fuer sieger erklaeren, dann liegt ne menge im argen. dann verkuendet auch noch die daemliche frau vom noch daemlicheren ortega man sollte die aufruhen in managua zerschiessen. bitte? hat sie sie noch alle …
naja. es ist noch nix gesagt bis heut abend, wenn die endgueltigen resultate feststehen und man morgen sieht, wie sich die lage entwickelt. hier auf der isla herrscht grabesstille. man hofft. auf eine bessere zukunft … aber die wird so oder so nicht kommen und das wissen die menschen. sie sind enttaeuscht, von beiden seiten. aber irgendwas muss man ja machen …

also lange rede kurzer sinn: hier is allet freidlich. managua macht uns sorgen. der kleinkrieg dort hat schon angefangen. maxim wollte morgen herkommen und muesste ueber managua … falls du das liest ( mein emailaccount funktionier irgendwie nich) bitte schau nachrichten und bleib mit deinen jenaleuten in kontak. frag ob man es verantworten kann jetzt managua zu passieren oder nicht (ruf an, falls du faehrst, damit wirs wissen). die letzten jahren gab es verdammt ueble ausschreitungen, strassensperren … pipapo …

tja. eben noch alles friede freude eierkuchen … und jetzt alles hickhackheckmeck.
karen macht sich sorgen und die kennt dieses land mitlerweile wie ihre westentasche.

ach ja … noch was. briefe (KEINE PAEKCHEN – die gehen weiterhin nach masaya) koennen jetzt doch direkt hierher geschickt werden. aufgepasst und mitgeschrieben:

marthita kroeger c/o
santos valle
de la pulperia abel mairena
100 varas al lago
balgue
isla de ometepe
nicaragua

soohooooo … ansonsten arbeite ich fleissig, hab vor kurzem reis geschnitten, bohne und gurken gepflanzt (irgendwo schwirrt noch ne rundmail rum, da steht allet genauer drin – wenn ich nur den verdammten posteingang von mir aufkriegen wuerde) und fang jetzt in einem neuen gemeindezentrum an. die casa amarilla! tolle kinder, tolles team, tolle arbeit … viele buecher und viel freiraum. gerade erarbeite ich mit den kidds die fasade von dem zentrum, die wird naechste woche bemalt! jippie!
am wochenedne machen wir den workshop zum thema recycling im kinderhaus in der naehre von moyogalpa und danach gibts ne dicke fette fete zu ehren des hochwohlgeborenen anderen voluntaers tobi. heut feiern wa schon ’n bisschen, drei kuchen stecken schon im solarkocher!

so.
piep piep piep.
ich hab euch alle lieb!

so.

was soll ich sagen und viel wichtiger, wo soll ich anfangen?

so.

ich sitze jetzt hier nachts um 10 in einer leeren schule, habe gerade den nachwaechter aufgeweckt, damit ich an die computa ran kann, dir grillen zirpen, der himmel dunkelt vor sich hin, der ventilator tuckelt, die tasten klappern.
zu allererst: es ist ab jetzt und fuer die naechste zeit nicht mehr so einfach, wie noch vor kurzem mit den technischen errungenschaften unseren modernen zeitalters. ich hocke quasi zwischen den beiden vulkanen – in balgue – und internet gibt es nur in mozogalpa und noch irgendner anderen stadt und bei ein paar verrueckten amis und canadiern und hier … natuerlich, sonst koennte ich das ja jetzt nicht schreiben. ja.  nach moyogala braucht ich 2 ein halb stunden, wenns gut laeuft. aber grade laeuft in der hinsicht nicht so viel gut, weil der regen die historischen recorde knacken will und sich dabei gut schlaegt. deswegen rutscht ein ganzer haufen schlamm und matsch und dicke, grosse steine den grossen vulkan runter rauf auf die strassen. die einzige strasse, die die einzelnen doerfer verbindet und deswegen is dat alles nich so einfach mit dem intergeschnetzel …

wieso bin ich in balgue? und was mach ich eigendlich hier … nach dem ich mit vollem karacho den maderas bestiegen hab – mit chucks (ha ha ha) – und mir danach noch drei tage mein unterschenkel nicht mehr gehorchen wollten, hab ich eine gewissen karin gesucht und gefunden …

ja was  bin ich doch ein glueckskind! der erste den ich frage kann mir sagen wo die deutsche, mit dem projekt wohnt und ich finde sie auch sofort. is nich so schwer, weil hier ist alles ziemlich klein. ich komm da also an und sag nehm mich wenn du willst, ich gehoer ganz dir und deinem projekt und sie (also die karin) sagt na klar“.
jetzt wohn ich bei ihr. im haus am see. pinsele fleissig die waende an und lerne endlich nicaraguanisch kochen! sie ist schon ein ganzes weilchen im land und koordiniert und leitet viel der sozialarbeit in balgue und umgebung, aber vor allem alles rund ums „media ambiente“ – also umwelt …
muss ich vielleicht doch nicht nach ecuador, um auf dem feld zu arbeiten (was ja grad in meinem koepfchen rumgeschwirrt ist). das hab ich auch hier. ich werde in heilgaerten von frauen mitarbeiten, grade zaeunen wir kleine landstuecke von familien ein, pflanzen baeume im ramen eines wiederaufforstungsprojektes run um balgue mit der hiesigen schule, einen jonglierworkshop starten und demnaechst faengt ein workshopprogram in einem kinderhaus an – naetuerlich ueber die umwelt. in der zwischenzeit kann man den nachbarn beim reis ernten helfen, kuehe melken, auf den see schauen, schoene gespraeche fuehren, schnitzen lernen, englisch unterrichten, ein theaterprojekt fuer die jugendgruppe im dorf vorbereiten, karins haus aufmoebeln, den katzenbabys beim laufen lernen zuschauen, verdammt viel lernen ueber das landleben hier und sich mal wieder darueber freuen wohin der wind einen so treibt.
ich kann bleiben, solange ich will, hab mein eigenen vier waende und grossartige gesellschaft.

so viel potential so viel zu lernen und so viel potential so viel zu tuen … da leben laeuft zwar grade in recht sanften bahnen, den der regen laesst nicht viel platz zum handeln … aber es gibt immer irgendetwas zu tuen.

wer haette das gedacht. jetzt bin ich doch noch angekommen und lebe das, was ich von anfang an wollte. die naturgewalten um mich bringe mich wieder zur ruhe. meine beziehung zu nicaragua veraendert sich. das was ich immer vermisst habe seit dem ich hierhergekommen bin, scheint mich gefunden zu haben …

schoen!
die zeit vergeht im flug. arbeit und leben verbinden sich zu einem angenehmen brei, mit viel humor durchsetzt und mit erde unter den fingernaegeln.

die menschen in balgue sind freundlich. dorf eben, ganz anders als masaya … man gruesst sich, man achtet sich, es ist ruhig … bist du freundlich – sind die anderen freundlich. und so lern man einem nach dem anderen kennen und nica zeigt sich von seiner ganz anderen seite. die nachbarsjungs sind immer irgendwie da, irgendwer taucht immer auf – ob freiwillige oder freunde oder nachbarn oder projektpartner. kontakte knuepfen. zeit nutzen. lernen. beibringen. geniessen.
jawoll. so jetzt werd ich muede … was wollte ich noch sagen. ach ja bis ueber weihnachten bleib ich auf jeden fall. karin und ich wollen ein huebsches theaterprojekt aufziehen und das braucht natuerlich sein weilchen … ausserdem ist waehrend der regenzeit nicht ganz so viel mit der landwirtschaft. das geht dann wohl ab november los. warum sollte ich also gehen, wenn ich hier alles gefunden habe was ich brauche?

mit verdammt wenig schafft diese frau es, so verdammt viel zu bewegen. wenn ich bis jetzt viel ueber die schattenseiten und bruchstellen von projekten gelernt habe, dann lerne ich jetzt was es bedeutet teil eines projektes zu sein, in einer gemeinschaft zu leben, zu sehen wie die fruechte wachsen …

also noch mal fuer alle: ES IST AB JETZT NIX MEHR SO WIE ES MAL WAR, WENN ES MICH BIS JETZT VIEL GEKOSTET HAT MAILS ZU BEANTWORTEN, DANN WIRD DAS JETZT NOCH UNWARSCHEINLICHER! das tut mir leid, aber ich habe einfach keine zeit. wenn ich ins netz gehe, les ich mir nach wie vor liebend gern und mit kusshand alles von euch durch und schreib in den blog und zum skypen mach ich mich dann und wann auch mal nach moyogalpa auf. aber momentan sind die tage von 7 bis nachts durchgeplant! ich tu was ich kann!

die postadresse bleibt die gleiche. werner schlienz c/o martha kroeger, apdo postal 100, masaya, nicaragua. ich muss da irgendwann und dann und wann eh noch mal hin fahren …

so.

einmal abknutschen fuer alle. auf bald!

wumpa … !

das war ja mal ne furiose ankumpft. alter schlater. ich empfehle nicht den fuers-gemeine-volk-transfer von costa rica  nach nicaragua. das is war fuer hardcorereisende … meine ich jetzt mal und ick habs ueberstanden, also bin ich voll cool!
erst ma die busstation finden in san jose … is alles nicht so einfach, wie mit transnica oder ticabus, die ein richtiges busterminal haben. nee. da heisst es: wer suchet der findet eventuell, nach ein paar stunden. ich bin uebrigens morgens um 5 ganz allein aufgestanden und hab wuerstchen fuer meine kleine quasischwester gebraten. dann ab inne taxe und versuchen rauszufinden wo die busse an die grenze nach nicaragua starten. warten. warten. warten. endlose menschenschlangen schlaengeln sich durch die morgendlichen strassen. plastiktuetenberge und riesige koffer zeichnen den weg der schlange.
nix da mit klimatisiert und mit beinfreiheit, geschweigedenn fernsehen und solche spaesse. da heisst es zusammengekauert vor sich hin schwitzen und hoffen, dass bald das ende naht.
die frontera (also grenze) is auch ein spass. man wird nicht, wie sonst sanft und liebevoll durch die stempelschalter getragen. nein. man muss doch tatsaechlich seinen rucksack schultern und in der bruetenden mittachshitze den weg durch geldtauscher, bettlermenschen, emigrationsgebaeude und dutyfreeshops suchen … erst in dieses gebaeude, dann 500 m nach sueden, dann noch mal da hin und da ist auch noch eine schlange – am besten ich stell mich da mal mit an. staendig begleitet von ganz doll „netten“ maennern, die mir den weg zeigen wollen …
ich hab irgendwie den bus nach managua gefunden. wie weiss ich nicht mehr. diese ganze prozedur duerfte ungefaehr doppelt so lange dauern wie transnica und is dreimal so unbequem. ABER billig!!!!!! costa rica – grenze ungefaehr 7 dollar und grenze – masaya ungefaehr 2, 5 dollarchen … nix gegen die 26 dollar transnicaluxusshuttle.

zu gehen ist mir verdammt noch mal schwer gefallen. so liebevoll und herzlich und warm, wie mich meine nicas in san jose aufgenommen haben,war der gedanke sehr komisch zurueck zu meiner pseudofamily nach masaya zu duesen …
sie haben mich mit allen mittel versucht dazubehalten. noch ein woche … nur ein … is doch nicht viel … komm schon … die letzte nacht war schrecklich schoen. ich mit tati und fiorella im bett, beide im arm und beide nicht zur ruhe zu kriegen, weil ich nicht gehen soll … bis sie dann doch weggerazt sind. und staendig die worte: das ist dein haus, deine familie. du bist jederzeit willkommen … und du bist es die gehen will …

jetzt bin ich zurueck in masaya. regentropfen haben mich begruesst und der monstroese strom aus regen vor unserem haus hat mir beide sandalen geklaut. bin aus dem taxie gestiegen und weg waren sie … schweinerei! leeres zimmer. regen prasselt.
yelba war da … und ich schnuaze sie freundlich an, warum sie denn nicht zu unserer abschiedsfeier gekommen ist. ihre erklaerung laesst mir das blut in den adern gefrieren …
ihre tante wurde vergewaltigt und ermordet am wochenende unseres abschiedes, in der naehe ihres dorfes (elsa und ich haben sie dort besucht) … morgen ist die totenfeier und die ganze letzte woche herrschte chaos. mit welchem entruestetem naivem eifer mir yelba davon erzaehlte, halten keine worte fest. das ist eine nachricht, die mich eine atempause machen laesst. ich gehe kurz in mich …
ich gedenke den frauen.
und wuenschte mir die sicherheit, frei sein zu duerfen …

es ist grad sechs nach elf.
ueber mir droehnt ein fernsehr  und macht die letzten klaren gedanken die sich noch in meinem hirn verstecken koennten zu nichte. irgendwelche dicken zeichentrickfiguerchen schreien sich an. der himmel ist graugraugrau. kein vergleich zu nicaragua.

irgendwas fehlt.
elsa!
du haettest mir jezt auch sagen koennen ob tribute richtig geschrieben ist.
aber nix da.
ich werde nun in meiner falschen grammatik aufgehen und mit englischen und voellig unpassenden volkabeln um mich schmeissen UND ganz viel subjontivo benutzen. so viel das der computer moeglicherweise explodieren wird … ist es das was du wolltest?

die internetrechnung betraegt mitlerweile 600 colones. kein zuckerschlecken hier. das is halt costa rica. klingt viel … isses auch … aber alles ist teuer im vergleich zum nicaland.

samtach: abschiedsessen. abschiedsfeier. unsere familie is echt daemlich. und sowas wie zusammen essen funktioniert hier einfach nicht. da wird sein tellerchen geschnappt und sich wieder ins zimmer verkrochen. warum sollte man sich auch unterhalten. wird voellig ueberbewertet. dafuer hats auf der abschiedsfeier richtig gekracht. die war gut. nein … das is untertrieben … ich hab meine huefte kaputt getanzt und blutbahnen kaputt gesoffen. wie sich das gehoert. gebuehrend koennte mans sagen!

sonnatch: ausnuechterung. letzte sachen packen. die esperanzajungs ein letztes mal besuchen … also ein letzte mal fuer elsalein. eliel sei dank bin ich fast in traenen ausgebrochen. ein viel zu kleiner 11 jaehriger springinsfeld. in den armen von meiner nicaelsa, er ihr einen kuss auf die nase drueckend. und sie nicht mehr loslassend. eingebrannt ins gedaechtnis. masaya macht den abschied doch schwer …

monatch: das letzte fruehstuecksmahl. das letzte mal zusammensizten, weiche broetchen mit guyabamarmelade bestreichen und den verrueckten chocoitos (papageienviecher) beim sich gegenseitig anschreien zuhoeren. die sonne knallt …  und kurze zeit spaeter ( viel zu frueh ) sitzen wir an der carretera, mit allem was elsa zu vor in unserem zimmer verteilt hatte. die sonne knallt immer mehr und der bus laesst sich natuerlich zeit. autos rasen vorbei, die beinah zerfallen und wie von zauberhand doch noch ihrer wege fahren koennen, staub windet ins gesicht. abschied von masaya. der ticabus kommt. irgendwann, nur nicht dann wann er eigendlich kommen sollte! egal. wir sizten drin. alles hat geklappt. was soll jetzt schon noch schiefgehen ? ha ha … sind wir bloed … natuerlich alles. wir sind hier in nicaragua.
daemlich wie wir sind haben wir kein geld mitgenommen. naja, wir hatten auch keins mehr. aber erstes gebot der reisenden: NEHME STEHTS EINE HAND VOLL DOLLAR MIT AUF DEINEN WEG! ich hab noch schnell 10 dollar ausgebuddelt (gut das ich mir meine haende mit den bunten zoefchen kaputtgeflochten habe). die haben uns unser erstes leben gerettet. beim grenze uebertreten. 3 dollar kostet der spass. man sind wir daemlich. naja … das haben wir hingekricht, was soll denn jetzt noch schiefgehen? naive 2 bleichgesichetr! in der zwischenzeit hatten wir die ehre uns alle bourneidentitaetsfilme reinzuziehen, die der filmhimmel hervorgekackt hat. ohne ton zwar, aber was soll man bei solch intelligenten werken schon hoeren. sehen, wie alle sich gegenseitig abschlachten heisst die defise. ein paar szenen fanden doch tasaechlich in berlin statt. und ich war geflasht. berlin. einfach so, ohne vorwarnung … und ploetzlich konnte ich mir beim besten willen nicht vorstellen dorthin wieder zurueckzugehen. so sehr ich dies stadt auch misse. jetzt ist es noch nicht an der zeit … falta mucho. es fehlt noch zu viel.
durch gleuck und spucke sind wir nach acht stunden pauerschlaf und ballerfilmen und sich in umarmunge verknoten an der richtigen haltestelle ausgestiegen. was haben wir ein schwein, weil wir ja weder geld fuer taxi noch busse dabei hatten … in san jose. manchmal wundere ich mich doch darueber, wie mans so wenig dazulernen kann, wie wir zwei strumpfhosen!
tja. aber so sind wa eben. die haltestelle war genau vorm flughafen. also rucksaecke aufwuchten und losstiefeln. die nacht dunkelt schon vor sich hin und wir betreten die grossen, kuehle, staelerne und menschenleere halle, in der wir die naechsten kanpp 24 stunden verbriungen sollen. erst mal zum geldautomaten huepfen … und … KEINE KNETE! scheisse! und jetzt? wir haben nichts zum essen, trinken, ich komme nicht vom flughafen weg und elsa kommt bei ihrer zwischenlandung im amiland nicht vom flughafen weg … waaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhh! na herrlich und was steht da an dem schalter? depaturetaxes? wir fragen … die antowrt: 26 dollar muss man fuer die ausreise blechen! nee nee und nochmals nee. wir haben also bis zum nachsten tag um 12 zeit um irgendwoher geld zu beschaffen. aber ohne eine muede mark. geht gar nix! nix! elsa popelt irgendwie noch 20 dollar aus ihrem konto, dass letzte was geht und davon goennen wir uns ein minnibroetchen und einen cafe … jeder weiss, dass man mit einer martha, die ein loch im magen hat nichts mehr anfangen kann.  an schlaf ist erst mal nicht zu denken, obwohl der riesige mond schon am himmel funkelt – es ist so gegen 24 uhr. wir hocken auf dem kalten steinboden, ab und an kreuzt eine putzfrau unsere sicht – die den blitzeblanken boden noch blitzender macht und neben uns ratzen zwei andere arme seelen, die sich kein hostel leisten wollten/ konnten …
griesgraemig kuckend machen wir sudokoraetsel. man is eine leere fluhafenhalle gemuetlich! wir versuchen unsere letzten restehumor nicht zu verliehren und auch unseren optimismus nicht. also geh ich noch mal an den geldspuckautomat und … man wird es nicht glauben. nachts um ein uhr, der mond kuckt zu, spuckt er mir 20 dollar in meine haende. wir schreien die ganze leere flughafenhalle zusammen und versuchen es noch ma (papa, deswegen sind die abbuchungen so komisch – habs erst mit kleinen dollarbetraegen versucht und dann noch mal colones ausspucken lassen, weil ich die ja hier auch brauche) … verdammt. wir haben geld. wir koennen die daemliche ausreisegebuehr bezahlen und morgen frueh einen cafe kaufen und ich komme vom flughafen weg!
jetzt gehts doch mit dem pennen. wir legen uns so gemuetlich es geht unter die telefonzellen, auf ein kleines stueck teppich und werden um 4 von den ersten reisenden geweckt. egal! denn es gibt geld fuer cafe, broetchen und muffins!!! jetzt sieht die welt doch ganz anders aus …
warten. wir sind meister im warten. meistens werden wir ein bisschen verrueckt dabei – ich habe elsa zum beispiel in der vollen halle einen qui-quong-schnellkurs gegeben. aber jedenfalls vertreiben wir uns die zeit … der letzte zopf fuer else wird geknotet. wir schauen uns die aussicht auf san jose bei tag an, die sonne kanllt. offensichtlich ein abschiedsgeschenk an elsa. und warten.
mir wird immer mulmiger … man kann gedanken hoechst effektiv verdraengen, aber igrendwann kommt der zeitpunkt, da kann man einfach nicht mehr so tun als wuerde man nicht wissen was gleich passiert. abschied. schmerz und glueck. was haetten wir ohne einander getan. ich wurde gerettet … elsa hat mein laecheln bewart. mein erstes halbes jahr haengt untrennbar zusammen mit elsa … nicaelsa eben!
waehrend wir warten und ich ein bisschen rumheule, erzaehlen wir zwei flughafenarbeitern unsere geschichte, von unserer arbeit und unseren geldproblemen. eine frau sitzt daneben und hoert zu. si erhebt sich. nimmt elsas haende und wuenscht ihr eine gute reis und uns viel glueck. dann verschwindet sie mit einem laecheln. wir kucken verwirrt. elsa oeffnet ihre haende. 20 dollar.

es gibt engel. man muss sich nur finden lassen. meine traenen sprudeln nur so … das war zu viel. die letzten worte der geheimnissvollen frau: los mexicanos son asi. ich will nach mexico!
alles palletti, elsa kann sich im amiland ein taxi zum hostel nehmen und essen kann sie auch … alles loest sich in wohlgefallen und abschiedsschmerz auf … warten. warten. warten. und irgendwann verschwindet sie …

ich schulter meinen eigen reisesack und schaue mir die abfliegenden riesigen voegel an.

traenen.

so jetzt genug geheult. auf in den bus nach san jose, eine halbe stunde 420 colones und dann ein taxi weiter nach hostillas #2 … das wohl ziemlich gefaehrlich. also lieber mit dem taxi fahren.
im bus treffe ich einen langhaarigen typen. wir quatschen ein wenig, bis er mich auf mein palituch anspricht. er ist israeli. wir fangen an zu diskutieren … er findet die armeezeit war schonn cool, bloed schon, wenn man jemand erschiessen muss, aber wenn ein araber einen meiner freunde toetet, haben alle arbaber es verdient zu sterben … ich hoere ihm zu. wie er von gehirnwaeschen und den boesen terroristen erzaehlt, waehrend ich meine freunde im westjodanland weiss, wo sie gerade gegen die mauer demonstriert haben … zusammenprall von welten!
aber trotzdem wir von 2 verschieden sternen kommen und meinung so unterschiedlich haben wie tag und nacht, macht es spass mit ihm zu reden. denn wir respektieren uns. lassen uns das recht auf unterschiedliche meinugen … und schwupp schon sind wir in san jose angekommen.
er laedt mich ein 2 freundinnen von ihm zu treffen, die wir dann eine stunde im regen suchen … schoene menschen heissen mich sehr warm willkommen. argentinien, usa, england, israel, deutschland sitzen an einem tisch und futtern ticocomida … die 4 quaseln sich gegenseitig die ohren voll, von urlaubstrips, partys und freunden, so schnell un wirre dass ich bald abschalte. einfach nur noch nach draussen schaue … den regen auf die flut von regenschirmen niederprasseln sehe und mich frage, wie ich jetzt zu danelia und konsorten (meiner nicafamilie in san jose) komme. ich erzaehle dem reisendenhaufen, dass ich gleich in die hostilla #2 will und die kippen fast aus den latschen. die englaenderin meint, dort wird sie niemals keinen fuss hinsetzen und ich soll vorsichtig sein wenn ich ein taxi nehmen. es gibt so viel taxibanden … aha. hostilla ist der gefaehrligste teil san joses und es is schon dunkel. abr ws ich schon ein  mal geschafft habe schaffe ich wieder … und wir finden sogar das haus von danelia, obwohl mister mafioeser taxifahrer keine ahnung von nichts hat!
dann bin ich da.
ich werde so warm willkommen geheissen, wie schon lange nicht mehr. drei kleine maedchen rennen mir in die arme. im zimmer steht lachen! immer war ich ein wenig niedergeschlagen, weil ich keine wirklich familie in nicaragua habe. ich habe ein auch wenn sie in costa rica wohnt.
ich habe meine liebsten erst mal mit geschenken ueberhaeuft und die kleinen durch die wohnung gejagt. mit danelia den ganzen abend gequatscht … endlich koennen wir reden. das letzte mal war mein spananisch noch nicht so ausgereift und wurde gleich fuer weihnachten eingeladen. ein laecheln ueberzieht mein gesicht. es war viel zu spat, als ich mcih in die kissen kuscheln durfte … aber ihnen zu liebe habe ich mich wach gehalten. nachdem tita rausgefunden hatte, dass ich in deutschland ein eigenes doppelbett bezitze, wurde mir sofort – alles wehren half nichts – das doppelbett zur verfuegung gestellt … ich hab mir eins der maedels geschnappt und bin sofort eingepennt … die kleine hat nur leider ne schreckliche grippe, sich alle 2 sekunden 5 mal gedreht und ich hatte staendig ihre fuesschen in meiner nase. ihr gings wohl ziemlich schlecht und das wimmern hat mich alles halbe stunde aus dem schlaf gerissen, dann hab ich den wurm wieder in die richtige richtung gedreht, sie an mich gekuschelt und die naechste halbe stunde geratzt … erholung sieht anders aus. aber der kleine warme koerper und das vertrauen hat mich bezahlt. ein bisschen ulkig wars schon, als die kleinste grad mal 2 jahre alt, einfach neben das bett  gepinkelt hat … und mich dann angegrinst hat, als haette sie gerade den nobelpreis gewonnen. das macht sie oefter war die antoert und ich hab die pipi dann eben weggewischt und sie neu angezogen …

heut morgen bin ich dann viel zu fureh aus dem bett gefallen und hab mir den reis runtergeschlungen um ins interntz zu rasen. hier bin ich und hab endlich ein wenig zeit. ein wenig zeit fuer mich und meine gedanken …

gleich will ich meinen guapilestrip organisieren und hoffe das das irgendwie hinhaut. eigendlich hab ich lust erst morgen zu fahren. ich bracuh mal eine kleine atempause. aber danelis und familia wollen, dass ich sonntag wieder zurueckkommen … wie sie sehen, sehen sie nichts! ma schauen!

ich denke an meine elsa und bin gespannt, was die zeit bringt. du hattest recht, ich treffe immer herzenswesen auf meinen wegen, schneller als ich dachte. aber trotzdem wirst du immer fehlen!

so da bin ich wieder.
und ich will auch so schnell wies nur geht wieder hier wech!
ja. man wird schon ein wenig nostalgisch, wenn man durch die masayanischen strassen laeuft: „oeh! weisste noch hier?“ und „ach kuck ma, dass is doch wo wir …!“. aber die nostalgie kann die realitaet nicht trueben. mit elsa geniess ich jetzt noch unsere letzten 2 wochen. dann gehts fuer sie auf nach hause und fuer mich auf nach costa rica. und dann mach ich mich ans insel erobern!

diese zwei wochen nordwesten waren unglaublich und das zurueckkommen sehr wirr. in unserer strasse ist eine neue pulperia aus dem boden geschossen, dass einzige was sich veraendert hat. masaya ist wunderschoen, aber sehr schwierig zum leben! jetzt wo ich so viele vergleichsmoeglichkeiten habe, haelt mich hier wirklich nichts mehr. freunde kann ich hin und wieder ma besuchen und die kiddis … ach die werde ich auf jeden fall vermissen. heut haetten sie mich beinah auseinadergerissen. die kennen sich nicht so aus mit zaertlichkeiten und dann wird die freude halt anders ausgedrueckt. der ganze haufen ist mir die halbe strasse entgegen gelaufen und ich lag dann irgenwann begraben unter einem berg kindern, voellig kraftlos auf der erde. von liebe erdrueckt. oder eher erschlagen …

ich will reisen! hab grad ein stueck von dem grossen leckerm kuchen probiert … hmmmmmmmm … mit nem leichten rucksack dahin gehen, wohin der wind einen treibt! ma schauen …

jetzt erst ma masaya volle packung und nichts als masaya. die elsa-martha-aera geht zu ende. verdammt …

bin ab heute nicht mehr da. klingt komisch is aber so. es geht in den norden. das gute ist: ich komme wieder … so siehts aus. eigendlich wollte ich nur in den norden nach somote, in ein frauenhaus. projektarbeit anschauen, mal gucken ob man helfen kann und lirum larum. aber wenn man sich schon ma auf den weg begibt kann man ja gleich noch leon, esteli, matagalpa und jinotege mitnehmen. wahrscheinlich wirds die reinfolge, nur das nach leon erst ma somoto kommt. der anfangsplan war eine woche weg zu sein. aber das wird sich nicht durchhalten lassen. ich sag mal anderthalb wochen – was auch drei heissen koennte. wie sie sehen sehen sie nichts … man wird es auf jedenfall sehen! neueste neuigkeit: es ist raus wir haben so ne art kraetze. irgendwelche bakterienviecher, die froehliche feste unter der haut feiern und nachts ihr partybude verlassen um sich um den nachwuchs zu kuemmern. was eine grossartige vorstellung. da hilft nichts ausser ganz viel duschen, taeglich klamotten wechseln und nicht kratzen. bis auf letzteres kommen wir ganz gut klar. interessant, dass wir 4 monate mit unseren bewohnern herumlaufen konnten, ohne das aertzte, krankenhaeuser oder gesundheitszentren helfen konnten. ein hoch auf das gesundheitssystem. ein groesseres hoch auf die artesanos (schmuckmacher), die meinen gestrigen tag gerettet haben … erstens haben sie unsere mysterioese juckreizerkrankung erklaeren koennen, zweitens habe ich eine neue knotentechnik gelernt, drittens waren wir in granada bei den sogenannten hipicos. die spanier sind mal wieder dran schuld (oh, wie ich sie verfluche). fressen, saufen, kaufen und ganz viele bemitleidenswerte pferde. wir hatten mit strassenfest gerechnet. was dann auf uns gewartet hat, war eher kirmis mit pferdegeruch … leichtbekleidete damen, besoffene herren und meisterdiebe und diebinnin aus managua. eine schoene mischung. aber dank sei es den kreativen kuensten und den reisenden, hatten wir auch mit normalen menschen zu tuen.

ansonsten: einer der masayafreiwilligen wurde am samstag verabschiedet. wieder einer weniger … wir haben die laguna de apoyo unsicher gemacht, weil die sonne sehr zeigebeduerftig ist und uns gefuehlt wie eine sehr selten, sehr vom aussterben bedrohte tierart. wir haben gelernt: es ist schon gefaehrlich schwimmen zu gehen, wenn man nicht schwimmen kann und das man nass wird wenn es regnet, das englisch und deutsch im grunde die gleiche sprache und das europa ein land ist (auszuege aus dem tiefgruendigen gespraech mit einer familie beim auf den bus warten). tja wieder wat gelernt – recht herzlichen dank fuer die aufmerksamkeit – auf wiedersehen!

erst mal milch holen. wir haben vier pulperias in der strasse. VIER! nein fuenf … und die strasse ist nicht besonders lang! alles was man brauchten kann, wird  im wohnzimmer einer familie angeboten. meine lieblingspulperia ist 20 meter von unserem haus, die strasse runter entfernt.  milch in einer wabbeligen plastetuete und diese himmlisch weichen broetchen (die wenn man sie zusammenknautscht quasi verschwinden) und keckse – aus brasilien. manchmal waschmittel und frescos. aber die suessen saefte gibts nicht nur in den pulperias, die gibts fast in jedem haushalt. schoen abgefuehlt in kleine plastikbeutel. grad is passionsfruchtzeit …

wach gemacht werden wir in der regel von den chocoitos … choco und late. die haben ein stummenvolumen! sitzen vor unserem fenster und quaeken sich die sehle aus dem leib. nicas und ihre voegle haben eine recht seltsame beziehung, waehrend hier jedes tier verwarlost und misshandelt wird. sind diese kleinen gruenen viecher die einzigen, die – obwohl sie rein gar keinen nutzen haben – abgeknutscht, ueberfuettert, geliebt und bemuddelt werden. die fluegelchen werden schoen gestuzt, so dass die tiere dekorativ herumsitzen muessen. man redet mit ihnen in der babysprache … duzidiziduuuu … kleines voegledipoegelchenchenchen … und raul laesst sie an seiner zunge knabbern … aeh! ja.

zum mercado ists nicht weit. ist billiger als der supermarkt (pali), aber man verlaeuft sich mit sicherheit!

der wahnsinn. ein riesiges sieben (von oben) eckiges gelande. meist ueberdacht, das gemuese befindet sich im freien. schampoo, neben lederschuhen, neben taschen aus guatemala, neben ranzigen fleischbergen, neben frisoersalones, neben tourikram, neben secoundhandkisten, neben dicken marktfrauen, neben lautsprechern die reggaeto duedeln, neben lebenden hennen, neben …

auf dem weg ins tiefe monimbo. an diesen aufgereiten flaeschchen kommen wir fast jeden tach vorbei.

der typ, der mitten auf der strasse steht und wasserbeutelchen an die vorbeifahrenden autos verlauft. 1 cordoba, das tuetchen. 1/20 dollar.

die farmacias gibts wie sand am meer. in grossen strassen liegen sie auf den gegenueberliegenden strassenseiten und draengel sich dicht an dicht. zudem verkaufen pulperias auch medikamente und manche familien richten sich kleine provisorische arzeneilaedchen ein. woher auch immer diese ueberschuss an medikamenten kommen mag (ja. wir wissen es alle, nicht umsonst sind die packungsbeschreibungen auch hier auf deutsch, englisch und franzoesisch), es scheint eine menge davon in der welt vorraetig zu sein … wir bedienen uns grosszuegig. flitzkacke und mikroben/muecken-ueberreaktionen wollen ja schliesslich behandelt werden.

konnte mir niemand erklaeren! an an jeder ecke haengen schuhe ueber den stromleitungen … vielleicht hilft das gegen stromausfaelle. gestern gabs wieder einen heftigen. ich knuepf grad nichts ahnend an meinen armbaendchen, wir kucken „21 gram“, alles palletti soweit … ploetzlich KNALL alles stockduster. man konnte NICHTS mehr sehen. nur elsas zigarettchen gluhte noch vor sich hin. draussen hoert man schreie. irgendwie durchs wohnzimmer getastet. man konnte NICHTS wiklich gar nichts sehen, nach draussen gekuckt. genauso stockduster. ploetzlich werden die ganzen gluehwuermchen sichtbar. meine theorie: die stromausfaelle sind ein boykott der hiesischen gluehwuermchengewerkschaften, die fuehle sich verarscht, weil niemand sie sehen kann, bei dem ganzen licht … so siehts aus!

und der muell tuermt sich. wir haben uns schon gefragt, wo all der dreck, bei den regenfluten hingeschwemmt wird. da haben wir die antwort! in die viertel, die auf sandigen boden gebaut sind. da bleibt er dann schoen liegen.

am wochenende ist alles irgendwie sehr ausgestorben. RUUUUHEEEEEEEE!

paeuschen, auf die wiese setzen – auch wenn das mit hochgezogenen augenbrauen begafft wird – und jocotes oder mamones futtern!

cocoszeit! jippie! julio ausm esperanzaprojekt ist kurzzeitig wieder da, um sein arm zu kuerieren und begutachtet gerade meine auseinanderfallenden schuhe. als schuhpuzter geht das ja ma gar nicht! wie sehn die denn aus? da sollte ich was machen … danke julio ich nehms mir zu herzen …

ich sing wohl gerade irgendwas von bob marley …

„tray packed, u.s. extra fancy APPLES“

… ich war gerade bei werner im buero um mich mit marta (seiner assistentin) zu treffen. wie ich sie liebe. haben seniert, bis der arzt kommt und die zeit voellig und gaenzilig vergessen. jetzt faengts wieder an zu regnen. was sag ich: es schuettet. und ich mach mir gedanken, wie ich nach hause kommen soll. beim letzten experiment dieser art, hab ich mir ne fette erkaeltung zugezogen … aber bevor ich jetzt warte und dann trotzdem bis zum knie im wasser steh is eigendlich auch egal. hab noch nichmal feste schuhe an. na dann ma los, nix wie rein in die fluten …

sonne! schon zwei tage nacheinander! wo soll dass noch hinfuehren …

ich bin dreckig. endlich ham wa mal wieder alle klamotten gewaschen (naja eigendlich wars elsa) und sind raus in den stillen warmen tag gewandert. abstecher zum centro creativo. so eine ruhe, nur das rauschen der bambusbaeume und des waldes, keiner war da ausser anne, die eine nica die auch dort arbeitet. stille genossen, dem singsang des waldes gelauscht und so etwas wie frieden gespuert. danach haben wir unsere strassenjungs besucht. wieder mal eine voellig neue besetztung. ja, das hotel esperanza hat jeder zeit geoeffnet. wir haben draussen gessesen musik gemacht und cocosmlich geschluerft. der klitzkleine eliell, der mich jedes mal anspringt, wie ein kleines affenbaby hat es auch diesmal getan … danach war ich genauso dreckverschmiert wie er. und langsam ist es mir unangenehm, so nachlaessig mit meinem aeusseren umzugehen. loecher, dreckige fuesse, ungekaemmtes haar. hat man martha schon mal ohne diese atribute gesehen? aber hier … wo jeder darauf achtet, wo sowieso alle aufmerksamkeit auf mir liegt, da moechte ich nicht unnoetig provozieren. es kann schon mal vorkommen, dass die die leute den falschen weg zeigen, weil sie dich zu dreckig angezogen finden … die spinnen doch alle die auslaender, sieht man ihnen dann auf die stirn geschrieben. und ich kann sie verstehen … also versuch ich mal nen kompromiss einzugehen. aber uebertreiben muss man es wohl auch nicht. eigendlich mag ich mich um solche oberflaechlichkeiten gar nicht kuemmern. gedankenverschwendung.

krank bin ich immer noch und die leute fragen mich sehr verwundert, was es mit dem tuch auf sich hat, dass ich um meinem hals trage. aeh. halsschmerzen! aha … aha … krank … also wieder was gelernt. es gibt keine halstuecher in nicaragua und die, die man auf dem tourimarkt kaufen kann sind aus guatemala. so wie alles kunsthandwerk. gut das ich da selbst noch mal hinfahre, dann muss ich den import nicht mitbezahlen …

schoene situationen, schreckliche situationen … eine muellsammlerin, die mit uns spricht und der wir dann unsere dosen auf dem rasen liegen lassen, ein kind das mit einem stein auf uns wirft, frauen, die mit uns sprechen und laecheln, die ziemlich queeren tortillaverkaeuferinnen, ein bild das man hier sonst nie sieht, menschen, die zu ihrer sexualitaet stehen und diese voellig frei ausleben, da stehen die kichernden maenner voellig aufgehend in der „frauenarbeit“ (tortillas formen, braten, verkaufen) und bieten mir einen stuhl an, um mich dann auszuquetschen …
nacatamales. zum ersten mal haben wir dieses traditionelle gericht in platanoblaettern verpackt in unsere muender stopfen koennen. ein ueberbleibsel aus alten zeiten, gibts immer an den samstagen … und ist eine himmlische pampe aus vielen unergruendlichen nahrungsmitteln, fleisch, reis, tomate, gewuerzen und gemuese …

und die sonntaeglichen GEMEINSAMEN essen mit der familie werden langsam tradition. nachdem wir zaghaft eingeladen worden sind doch etwas mitzuessen, hat sich da eine regelmaessigkeit eingespielt. normalerweise isst jeder, wenn er hunger hat, so ein zusammensein, tag rekapitulieren, familie zelibrieren gibt es nicht. ausser sonntag, da kocht raul (der hauspapá). mit seinem wein und seinem grossen entbloessten bauch steht er dann da und grillt haennchen, legt fleisch ein und schnippelt salat. und dieses haehnchen … himmel … die nicas wissen einfach, wie man kocht! wir sind gluecklich ueber die minuten familie, auch wenn man nicht viel redet, es wird gelacht und das zaehlt schon viel …

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