April 2009


wir haben es gestern geschafft. nicht fuer moeglich gehalten, aber geschafft. unser weg hat uns noch ueber ahuanachapa in el savador gefuehrt – wo wir die nacht verbracht haben um nich im dunkeln in guatemala anzukommen, weil es dort ja so schrecklich gruselig gefaehrlich ist. an der grenze am naechsten morgen, bezirtze ich die stempelfrau ein wenig und wir kommen ohne wenn und aber rueber. noch nich mal bestechen oder korrumpieren mussten wir! ein niemandsland, die die spitzen und runden bergruecken umkreisen uns und beobachten uns auf den einsamen weg ins landesinnere. schaut man aus dem busfenster hat man das gefuehl in diese unendliche tiefe zu fallen, die einen umgibt! es ist leer, die sonne brennt, nur wenig menschen … so bleibt es bis wir guatcity erreichen und ploetzlich wendey sich das bild um 180 grad. es baut sich erneut ein rieiges tal vor uns auf, nur diesmal nicht ein mit nebel und seltsamen pflanzen gefuelltes. ein tal gefuehlt mit beton, smog schlaengelt sich an den waden entlag, staub wirbelt und der unendlich laerm der millionenstadt dringt in das ohr. die augen finden keinen halt, wo soll man hinsehen, was aufnehmen, wo hinhoeren … dreispurigen strassen schlaengeln sich vorbei, drehen loopings um riesige glasfasaden. wir fahren hin und her, tauschen busse, warten, rennen, stehen, staunen, kreuzen und queren, drehen uns im krei. due busse rasen aneiander vorbei, fliegen fast ueber bruecken, vorbei an werbeplackaten, plastikbaracken und luxusvillen. zu viele menschen, zu viel beton, das auge findet den halt nicht mehr, ein glueck finden wir bald den ausgang aus diesem irrenhaus. auf zum atitlan. das gegenteil dies wahnsinnigen stadt. wir fahren wieder, schlangeln uns vorbei – waerend wir fast aus den sitzen kullern – an den bergigen hoehen, kleine doerfer kreuzen unsere wege und am strassenrand tauchen diese bunten gestalten auf, die vorbeizuscheben scheinen, die farben des regenbogens und farben die man sonst nur in seinen traeumen zu sehen vermag, schmuecken ihre koeper. lange scharze zoepfe baumeln den ruecken hinab.
wir steigen aus. die luft ist kalt und still, der berg atmen ruhig, ein kleines dorf, warten auf den bus … der ist voll bis obenhin, aber alle scheinen zu sitzen, es mutet magisch an, wie ruhig all diese augenpaare mich beobachten, und wie still sie bleiben waerend uns der bus in die kurven schleudert. hinab in einen see aus nebel, nur wald umgibt uns, eine erstickte stille. und dann taucht in der kaelte das bild auf. der atitlan erstreckt sich vor uns, die lichter der doerfer spiegeln sich im klaren tief. vulkane ziehen wellen am horizont! ein kleines schuechternes im nebel verunkenes berfoerf, und ein motartaxifahrt bis nach san marcos. fantasieland von hippies entworfen. es ist befremdlich diese ansammlung von auslandern, eine mischung aus finnland, hobbitland und auch ein bisschen america.

enge gaesschen, currys, weisse kinder und ein so glasklarer see, dass es einem den atem verschlaegt!

bis dann

hej locos y locitos!

wie einfach, ist eigendlich das reisen? man muss nur einfach losgehen und ploetzlich treibt einen der wind die traenen in die augen und die freiheit streift leise das gesicht. der zufall legt sich ueber dich, wie ein bergendes zelt und du spuerst den frieden in allen poren.

montag, ich habs nicht hingekrigt zu schlafen und bin dann einfach wach geblieben, hab mir ein letztes mal den sonnenaufgang von der insel aus angesehen und den affen beim morgengesang zugehoert. dann gings los, mit den letzten traenen im augenwinkel und den letzten abscheiden im ohr ab in den ueberfuellten bus. mein gesicht in varlos bauch und irgendwie auf clara draufgessesen ham wirs noch rechtzeitig zur faehre geschafft. bis die insel immer kleiner wurde und das relief des concepcion verschwand.
in rivas haben ich clara und carlos uns von karen und torben verabscjiedet. torben ist und war der neue voluntaer- er ist nach einem tag wieder nach hause gefahren. das war wohl nix fuer ihn …

dann gings los, am mombacho mussten wir tschuess zu carlos sagen und sind weiter richtung masaya getrampt. ein leichenwagen, ein polizist, ein bananenlaster, ein kaesehersteller, ein melonenanbauer und zwei besoffene spaeter haben wir uns doch in den bus verdrueckt, war auch schon ein wenig dunkel …

wir haben es bis somoto geschafft und ein klitzekleines hostel fuer wenig geld ergattert. morgens hat uns anna planck – eine gute freundin – ein deluxfruehstueck gezaubert, mit cafe und nutellatoast. so konnts weitergehen. in einem taxi zu acht bis zur grenze nach honduras …
und da warn wa. ziemlich einfach das alles. wir haettens fast geschafft von nem truckfahrer mitgenommen zu werden, der durfte das dann aber doch nicht. schade. dann doch lieber in einen microbis zu 30igst. wo kein platz ist, wird platz gemacht. irgendwer hat mir mal gesagt, das die hondurenier so mega ungfreundlich waeren. alles gelogen … es war erfrischend fuers herz. wir haben es also gestern noch bis nach el savador geschafft. die grenze war ein witz. ein einfaches bienvenidas (herzlich willkommen) und das wars… dreuben warn war. mitten in den bergen, ein fluss der honduras und el salvador trennt … wir sind noch beim dunkel werden bis nach santa rosa de lima gekommen und ham uns da einquatiert. auch hier in el salvador sind die menschen unglaublich herzerwaermend. es ist alles derbe teuer, aber das laecheln der menschen ist unbezaehlbar! die unterschiede der laender? in nicaragua gibt es im vergleich nichts. in honduras gibt es keine muenzen und hier in el savador bezahlt man mit dollar! langsam gewoehne ich mich wieder an luxusgueter wie jogurt und eine vielfalt in der esskultur. JOGURT! wow … hier gibt es so megagrosse mangos! un winzig kleine papayas …

heut morgen haben wir uns dafuer entschioeden, wenn wir schon hier sind uns auch was anzusehen. also ab in den bus richtung san salvador – aber lieber nen grossen bogen um die hauptstadt und vorher ab in einen anderen bus richtung sochitoto. wie schoen dieser name doch klingt ham wa uns gedacht und genau das richtige getan!
das paradis! ungelogen. mittelamerica scheint ja sowieso nur aus bergen zu bestehen … und hier sind wir versteckt in einem idyllischen bergdoerfchen. ziegeldaecher, bunte bonbonhaeuser, und frieden!
die hospidaje schlaegt alles.
hab ich schon gesagt, dass das das paradies ist? auf unserer ganzen tour haben wir KEINEN EINZIGEN TOURI GETROFFEN! frieden! dafuer starren die leute mehr- aber es soll ihnen vergoennt sein. die nicas sind eben doch einen tick agressiver. kommt mir jedenfalls so vor 🙂

hier sind wir jetzt. ich und das claerchen. inmotten von huegeligem gruen, in der naehe ein grosser blauer see, kleine inselchen schwimmen verlassen auf ihm und vor ihm baut sich ein trockener wasserfall aus steinbloecken aus. wir haben uns ein bisschen verlaufen, aber das gehoert dazu – als wir ihn gesucht haben.

ich glaub wir bleiben morgen noch hier. wo solls uns denn besser gehen? ich geh gleich mal im yacusi plantschen. ha ha. habt richtig gelesen … wir luxuskinder wir. der besitzer ist ein stienmetz oder so. der verarbeitet jade. gut, dann kann ich mich gleich mit steinchen eindecken aus denen ich dann schoene ketten basteln kann, wenn ich wieder da bin.

es lebe der zufall. bis dann